St. Nikolai-Kirche
Die evangelische Kirche Sankt Nikolai Bad Liebenwerda ist ein spätgotischer Backsteinbau. Sie ist nicht die erste Kirche an dieser Stelle. Von einer dreischiffigen, gewölbten Kirche zeugen die polygonen Wandpfeiler in den Ecken des Chorschlusses und an der Westwand.
Adressdaten
- Markt
04924 Bad Liebenwerda - 035341 2264
- evkirchebali@gmx.de
- https://www.kirche-badliebenwerda.de/stadtpfarrkirche-st-nikolai-set
Daten & Fakten
- Baujahr: 1376
- Baustile: spätgotischer Backsteinbau
Profil
Beschreibung
Wir wissen nicht, wann die dem heiligen Nikolaus geweihte Stadtkirche in ihrer ältesten Gestalt erbaut worden ist. Ausdrücklich genannt wurde sie erstmalig 1376. Nach der Meißener Matrikel hatte sie acht Altäre; 1391 stiftete Heinrich von Weltewitz noch einen weiteren.
Der erste Pfarrer wurde 1231 erwähnt. Vermutlich hat damals außer der Schlosskapelle schon eine Kirche gestanden. Das Schicksal der Kirche ist eng mit dem der Stadt verbunden. Mehrfach haben große Brände die Stadt heimgesucht (1490, 1530, 1630, 1637, 1641, 1707, 1733). 1490 brannte neben vielen Häusern und dem Schloss auch die Kirche ab.
Die wieder aufgebaute Kirche stürzte 1513 durch schadhafte Pfeiler ein. 1515 (oder 1516) ließ Kurfürst Friedrich der Weise die Kirche wieder aufbauen. Er und andere weltliche und geistliche Herren unterstützten den Bau. Die Kirche in ihrer jetzigen Bausubstanz stammt also aus dieser Zeit.
1894 (am 29. Mai) ist der Kirchturm durch Blitzschlag zerstört worden. 1898 wurde der neue Turm errichtet, der noch heute von weitem grüßt. In den siebziger Jahren wurde unter großen Mühen das Turmdach saniert, ebenso dann wieder 2010/11.
Das Innere der Kirche ist im Zeitraum zwischen 1850 und 1911 weitgehend neugotisch gestaltet worden: u. a. eine neue Orgel- empore (1850), eine neue Orgel (1851 von J. G. Mende), 1993 Neubau einer symphonischen Orgel im historischen Gehäuse (Fa. Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt, Bad Liebenwerda), vier farbige Fenster im Chorraum (Stiftungen 1908, Apotheker Liebe, Fa. Reiss), die Kanzel, der getäfelte Wandsockel und die ornamentale Bemalung, vor allem der Flachdecke (1911), gestaltet von Prof. Oettken, Berlin, 1998-2004 Restaurierung des gesamten Deckenge- mäldes. Aus ältester Zeit stammen: der Schmerzensmann (Holzfigur um 1500) von einem gotischen Schrein stam- mend (z. Z. nicht zu besichtigen), der Taufstein (aus Sandstein) mit frühbarockem Dekor, datiert: 5. Juni 1671, an der achteckigen Kuppa Engelsflüchte zwischen Fruchtgehängen, am quadratischen Schaft charaktervolle, meisterhaft stilisierte Männermasken; an der Südwand unterlebensgroßer Kruzifixus von einem Triumphkreuz, vermutlich 16./17. Jh.
Das ältere Altarbild (um 1700) hängt an der Nordwand der Kirche. Es wurde ursprünglich flankiert von den beiden Holzfiguren (Mose und Johannes), die sich an der Emporenbrüstung befinden. Der Altar um 1700 wurde bekrönt durch eine Pelikangruppe, die jetzt im Turmraum an der Wand befestigt ist. Das spätere Altarbild (um 1900) hängt derzeit an der Südwand. Das Kreuz am Altar wurde 1964 von einem in der Gemeinde tätigen Küster gestiftet.
An der Nordseite ein Anbau mit Giebel im frühen Renaissance-Stil: unten Sakristei mit Gewölbe, oben ehemaliger Ratsstand mit Zellengewölbe. Die Lutherbüste an der Nordseite der Kirche - außen - erinnert an die Besuche Dr. Martin Luthers in der Stadt 1519 und 1544.
mehr Informationen finden Sie unter https://www.kirche-badliebenwerda.de